Working Mom: Meine zwei schönsten Momente des Tages
Wie sich Beruf und Familie vielleicht doch vereinbaren lassen

Die zwei schönsten Momente des Tages sind sich so ähnlich.
Mein erster Lieblingsmoment des Tages ist, wenn mir mein Kind durch die Scheibe winkt und ich ihr einen Kuss zurück puste – auf der Hand natürlich, wie sich das gehört. Dann drehe ich mich um, fahre zur Arbeit, und fühle mich so frei, wie zuletzt vor dem Mama-Sein. Nur, dass mir das damals nie klar war!
Ich genieße den Weg zur Arbeit, denn ich habe ihn ganz für mich, niemand will etwas von mir. Und ich genieße es zu arbeiten, denn auch das ist Zeit, die ich komplett für mich habe. Ich kann mich ganz auf meine Aufgaben konzentrieren und selbst, wenn viel zu tun ist, macht mir meine Arbeit Spaß. Sich wirklich ganz auf seine Arbeit konzentrieren zu können, ohne dass einen jemand unterbricht, ist ein Luxus, den ich erst schätzen kann, seit ich Mutter geworden bin.
Klingt seltsam? Die Eltern werden mich verstehen…
Unterstützung vom Arbeitgeber
Was ich aber mindestens genauso schätze und mir vor dem Leben als berufstätige Mutter nicht vorstellen konnte ist: die Unterstützung durch meinen Arbeitgeber. Kommdirekt macht es mir wirklich einfach, meine Arbeit mit meiner Familie verbinden zu können. Und wer kann das schon von seinem Arbeitgeber behaupten?
Wie sieht das Thema „Working Mom“ in anderen Unternehmen aus?
Von Freundinnen in anderen Firmen und Branchen höre ich im Bezug auf Working Moms eher das Gegenteil: als Teilzeitkraft nur noch mit nicht so wichtigen Projekten betraut werden – immer die langweiligen Aufgaben zugeschustert bekommen – und der Druck, doch in viel weniger Stunden genauso viel zu leisten. Was ist, wenn das Kind krank wird und die Arbeit liegen bleibt? Die Kollegen vieler meiner Freundinnen reagieren verschnupft bis verständnislos.
Ähnlich ist es leider mit der Flexibilität in vielen anderen Firmen: Früher gehen wegen eines wichtigen Termins, des Kindergartenfestes, einer Aufführung oder eines Geburtstages? Bei vielen nicht drin… Die Stunden an einem anderen Tag oder im Homeoffice nachholen? Unmöglich! Ich bin froh, dass mein Arbeitgeber so flexibel ist und ich mir um die Einrichtung besonderer privater Termine wenig Gedanken machen muss. Und: der Arbeitgeber bekommt die Flexibilität ja zurück. Es ist doch selbstverständlich, dass man mehr Einsatz zeigt, auch mal freie Tage für Firmenveranstaltungen „wegorganisiert“ und ein paar Überstunden unter den Tisch fallen lässt, wenn man fair und gut behandelt wird.
Und dann die Sprüche, die sich viele Working Moms und Teilzeit-Mamas anhören müssen! „Genieß Deinen freien Nachmittag!“. „Ich würde jetzt auch gerne in der Sonne sitzen…“. „Schönen Feierabend!“. Ob diese Kollegen auch den Gehaltszettel tauschen würden? Oder eine Vorstellung haben, wie „entspannend“ es mit einem Kleinkind auf dem Spielplatz ist? Wahlweise auch beim Einkaufen, Turnen oder Fußball-Training? Eine gute Freundin erzählte mir neulich, dass eine Kollegin beim Mittagessen zu ihr sagte: „Mir graut ja schon vor morgen. Diese ganzen Termine – das wird ein 10 Stunden Tag! Aber du weißt ja nicht, wie das ist…“. Die besagte Freundin hat nur geschluckt und nichts gesagt. Was soll man da auch sagen?
Kommdirekt als (Teilzeit) Arbeitgeber
Zum Glück habe ich solche Sprüche noch nie gehört. Im Gegenteil! Ich habe das Gefühl, jeder meiner Kollegen und Kolleginnen weiß genau, dass ich mich als Working Mom nachmittags nicht mit einer Schachtel Pralinen aufs Sofa lege. Obwohl die meisten keine Kinder haben, können sie sich vorstellen, dass der Alltag mit Kind nach der Arbeit auch anstrengend sein kann – und trotzdem auf seine Art auch schön. Aber ich hatte noch nie das Gefühl, dass ein Kollege neidisch ist, weil ich (manchmal) schon um 15 Uhr das Büro verlasse.
Mein Fazit als Working Mom
Ich weiß, dass ich sehr froh sein kann, einen so flexiblen Arbeitgeber zu haben. Das ist wie ein Lottogewinn. Andererseits verstehe ich andere Firmen nicht, die es ihren Teilzeit-Mitarbeitern so schwer machen und sie nicht schätzen. Wir haben das Jahr 2018! Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollte selbstverständlich sein.
Ich liebe meine Arbeit! Bin ich deshalb eine Rabenmutter? Nein, denn mein zweiter Lieblingsmoment des Tages ist der Moment, wenn meine Tochter mich nachmittags wieder im Kindergarten stehen sieht. Sie lacht, rennt auf mich zu und schmeißt mich jedes Mal fast um vor Freude, wie ein übermütiger, kleiner Hund, der noch nicht so recht mit seinen Kräften umgehen kann. In diesem Moment bin ich wieder ganz Mama und freue mich auf die Zeit mit meinem Kind.
Aber genauso freue ich mich am nächsten Morgen auch wieder, mein Kind zu verabschieden und arbeiten zu gehen. Ist das ein Widerspruch? Ich finde nicht, denn ich kann nur eine gute Mutter sein, wenn ich glücklich bin. Und ich bin nur glücklich, wenn ich mich auch in meiner Arbeit verwirklichen kann.